Folgende Zeilen erreichten mich heute aus Neuseeland. Ich möchte sie euch nicht vorenthalten, da sie uns eigentlich Mut machen sollten. Hier sind sie...
Liebe Tahiti Virus Infizierte!
Für uns ist es immer schön, von Euren Gedanken und Taten zu lesen. Es stärkt die Zuversicht, wir ahnen, wie die Welt von morgen aussehen könnte.
Nun sind wir ein Jahr auf Neuseeland. Vor 5 Monaten haben wir 100 km nördlich von Auckland in Kaiwaka unseren Platz gefunden. Hier wollen wir ein Beispiel geben für die Einfachheit des heute Machbaren: solare Eigenstromversorgung, eigene Wassergewinnung und naturgenehme Nutzung.So funktioniert unser kleines Labor:
Das Wasser sammeln wir auf unseren Dächern und zum Trinken filtern wir es mit 0,45 tausendstel Millimeter Filtern.
Nach 5 Monaten läuft nun unsere Tischlerei.
Hausstrom und Handmaschinen werden mit Sonnenstrom angetrieben, die 380 V Tischlereimaschinen laufen mit einem brandnew naturöltauglichen 30 PS Dieselgenerator. Diese Vollstromversorgung für Haus und Werkstatt hat uns 4000 € gekostet und läuft bisher störungsfrei ohne black outs wie beim zentralen Versorger.
Unsere Stromversorgung werden wir Stückchen für Stückchen aufpeppen bis der Generator nur noch als Notstromaggregat dient. Nach heutigem Kostenstand (und die Preise sinken!!!) benötigen wir dafür weitere 8000,- € für eine kleine Windmühle, weitere PV Module, eine 48 V20500 Ah Batteriebank und einem 3 Phasen Spannungswandler.
Der normale Kiwi ( Neuseeland ) Haushalt verbraucht 15.000 kWh Strom pro Jahr, fast 4mal so viel wie eine normale Deutsche Familie, vor allem für Heizen und Kühlen. Es sollte uns nicht schwer fallen, in diesem milden mediterranen Neuseeland- Klima kostengünstig Häuser zu bauen, die weder Heizung noch Kühlung benötigen.
Aber vor allem werden wir unsere Trocken-Trenn-Toiletten und wasserlosen Urinale bauen und Urin als wertvollen Dünger nutzen. Scheiße gehört vererdet - wie die Maori sagen - und nicht verwässert. Unser Grauwasser werden wir in Pflanzenbeeten reinigen, …
Zur Zeit haben wir 4 Praktikanten – Studenten für Haus- und Energietechnik – von der Fachhochschule Erfurt bei uns. Wir hoffen, dass 3 Monate Neuseeland genügen, die Inkubationszeit entscheidend zu verkürzen und dem Virus Tahiti einen guten Nährboden zu bereiten.
Ulla + Christian
PS:
Unsere Leseempfehlung: Naomi Klein „Die Schock Strategie“
Man muss seine Gegner kennen.
Wissenswertes über die neoliberale Schlechtmensch Logik.
Sonntag, 4. Oktober 2009
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1 Kommentar:
Hallo Ulla und Christian,
mich würde interessieren ob die Neuseeländer planen die Stromversorgung mit Kernkraft zu "stabilisieren"?
Herzliche Grüße
Dirk Grabowski
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