Sonntag, 26. Juli 2009
Ich habe es kommen sehen ...
Da ist sie ja, meine erste Schreibblockade! Vielleicht sollte man sich vorher doch ein wenig genauer überlegen, ob man einen erfolgreichen Roman fortschreibt. Idee und Geschichte des "Tahiti-Virus" sind gut und logisch, sie rechtfertigen einen zweiten Teil, keine Frage. Die Schwierigkeit ist nur, dass ich mich damit automatisch zum Gefangenen des ersten Buches gemacht habe. Ich bin Gefangener des "Tahiti-Projekts". Warum? Weil ich gar nicht umhin kann, den Duktus des Vorgängers aufzunehmen. Eine verhängnisvolle Situation. Als Autor bekommt man da leicht den Eindruck, sich in eingefahrenen Gleisen zu bewegen, zumal ja auch noch viele Protagonisten aus dem "Projekt" übernommen werden. Man muß sie ausreichend beschreiben, aber man kann sie nicht neu erfinden. So entsteht beim arbeiten schnell der Eindruck, dass es der Schreibe an der nötigen Frische fehlt. Ich kann mich als Autor nicht mehr selbst überraschen, das ist bedauerlich. Also bin ich ständig in Versuchung, aus der im "Projekt" gewählten Erzählform auszubrechen. Das ist gefährlich. Zum einen tut man dem Leser keinen Gefallen, der sich liebend gerne an vertraute Muster hält, zum anderen kann dies zu einem unruhigen Stil führen, der zwar seine Highlights haben mag, aber in sich nicht stimmig ist. Dabei hasse ich jede Art von Routine. Also bleibe ich wohl oder übel auf dem von mir selbst ausgelatschtem "Pfad der Tugend". Es geht schließlich um große, hehre Ideen, die vermittelt werden sollen und nicht so sehr um den Selbstfindungsprozess eines bedauernswerten, mittellosen Schreiberlings ... (Schnüff)
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